Donnerstag, 27. Oktober 2011

Putten, Nebensache?

Sicher nicht, auch wenn bei Turnieren oft dieser Eindruck entsteht. Ein grosser Golfpro sagte mal: "Mit einem langen Drive kannst du brillieren und mit einem eingelochten Putt verdienst du Geld" Daraus lässt sich schliessen, dass ein Golfpro, wenn er auf der Tour spielt, mit putten sich und seiner Familie den Lebensstandard reguliert. Etwas deutlicher, 2,3 versiebelte Putt`s auf der PGA Tour können leicht eine halbe Million Dollars haben oder nicht haben bedeuten. Sicher besteht Golf nicht nur aus putten.
Trotzdem ist es so: Ein schlechter Drive kann mit einem sauberen Rettungsschlag aus dem "Dschungel" gedeichselt werden. Oder ein miserables gespieltes Wedges an den Rand des Grün, kann mit einem präzisen Putt das Par noch gerettet werden. Aber ein lausiger Putt kostet unwiderruflich 1-2 Punkte. Ich habe bei Spitzenspieler auch schon Schlimmeres beobachtet. Übrigens die am bestverdienenden Sport Trainer sind gute Putt - Psychologen.
So nun kommen wir nach dem einleitendem Golf Thema "putten", zu meiner persönliche Putt - Philosophie im Discgolf. Einmal abgesehen von der Höhe der Preisgelder gilt das gesagte auch für uns Discgolfer. Jeder schlechte Wurf kann durch einen folgenden Guten ausgebügelt werden, ausser dem Putt.
Schon bald, nach dem ich 2006 im Sommer Discgolf kennen lernte, erkannte ich die Wichtigkeit des Puttens. Da ich einige Jahre wettkampfmässig Pistolen geschossen hatte und unter anderem der ehemalige Trainer der Nationalmannschaft der Sowjetunion eine Woche lang mein Lehrer war, weis ich einiges über Routine, " Muskelgedächnis", Visualisieren, Selbstbewusstsein, Entspannungstechniken unter Stess. Nun kommen jedoch einige "Aber" die ich versuchen muss zu kompensieren.

  1. Meine Kraft ist noch ca 1/3 der Kraft als ich etwa 35 Jahre alt war.
  2. Mein Hangelenk ist beruflicht bedingt versteift und die Amplitude ist sehr klein.
  3. Meine Fähigkeit das Gleichgewicht zu halten ist mit dem Alter schlechter geworden (besonders auf einem Bein) 
  4. Die Fähigkeit etwas Neues zu erlernen und zu behalten hat sehr stark nachgelassen.
Also fallen einige Lehrbuchmeinungen hier schon mal flach. Zum Beispiel die Stellung bei der Endphase des Wurfs, etwa wie ein Storch, wenn er der Hebamme gratuliert. Wenn ich früher mal in dieser Stellung Pistole geschossen hätte, wäre ich vermutlich noch heute in einer Psychiatrischen Klink. Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Was hier steht gilt nur für mich, soll jedoch jeden Sportler dazu anregen eigene Überlegungen zu machen, denn jeder Mensch ist anders und nicht alles was ungeprüft weiter gesagt wird, ist richtig.
So, nun Schritt für Schritt wie ich mir das Putte vorstelle und warum! Wir sind immer noch bei meiner Theorie. Und die erhält ihren Wert erst durch die Praxis.

Stand: Ca 45° offen zum Korb. Beine stabil gegrätscht. (Horizontal und Vertikal die stabilste Stellung) Oberkörper so weit nach vorn gebeugt, dass die Wurflinie mit meinem Leitauge übereinstimmt. (Tunnelblick und Visualisierung und Flug sind in Übereinstimmung.) Beide Beine sind gleichmässig belastet.






Wurfbewegung: Start beim linken Oberschenkel knapp ob dem Knie. Beide Hände führen die Scheibe mit gestreckten Armen zur Korbstange (nur einmal "anmalen" und nur bis zum Zielpunkt) Die linke Hand richtet die Scheibe horizontal aus. (linker Rand etwas höher.) Nun gehen die Hände wieder in die Startposition aber nicht mehr in einem vertikalen Bogen, sondern genau in einer geraden Linie. (Visualisierung: Holzstab, vom Oberschenkel bis zum Korb, den ich zurück und wieder Richtung Korb mit Schmirgeltuch bearbeite. Schön gerade mit kontinuierlich steigerndem Tempo) Der Wurf erfolg genau unter meiner visualisierten Ziellinie in leichter Anhyzer Lage. Handgelenk ist abgeknickt, Zeigefinger am Scheibenrand, Daumen oben, restliche Finger unten. Ausser beim Zeigefinger sind nur die Fingerspitzen in Kontakt mit der Scheibe. Die Scheibe wird so früh wie möglich, gleichzeitig mit einem Handgelenk -Schlenker losgelassen.(Grund: Je länger der Weg, desto grösser die Auswirkung der Fehler.) Die Länge des Weges für die Beschleunigung richtet sich nach der Distanz zum Korb.
Was macht während des Wurfs der Körper? Der Körper geht immer so weit mit, dass der sichere 2 Beinstand nicht verlassen wird.( Am Schluss bleibt links nur noch die Fussspitze am Boden.) ( Visualisierung: Wenn sich der Körper vom Korb zurück bewegt wird mit dem verlängerten Rücken eine starke Feder gespannt. Bei der Bewegung Richtung Korb unterstützt die Feder explosionsartig den Schwung.)
Werden diese komplexen Bewegungsabläufe korrekt ausgeführt fliegt die Scheibe in einer leichten S Linie in den Korb. Jeder Treffe ist ein Stein der das Selbstvertrauen aufbaut.
Mit einem täglichen intensiven Training (100-150 Putts) kann ein sogenanntes "Muskelgedächtnis" aufbaut werden. Wichtig dabei ist, dass nicht Fehler programmiert werden. Immer nach 2 hintereinander erfolgten Fehlwürfe unterbrechen und Fehler suchen.
Um das Erlernte in den Wettkampf Stress hinüber zu bringe braucht es die Puttroutine, was nichts Anderes bedeute, als immer genau auf die selbe Art zu Putten. Wer beim Einputte  vor dem Wettkampf die Kadenz eines MG 51 praktiziert und später im Wettkampf bei einem entscheidenden Putt so lange in der gespannten Position verharrt, so dass man nicht sicher ist ob er sich noch konzentriert oder schon eingeschlafen ist, hat keine Puttroutine. Auch das kann funktionieren, aber aus Erfahrung sicher nicht bei mir. Wichtig für die Routine ist das Startsignal an den Körper damit der automatische Ablauf sauber abläuft. Etwas noch ganz Bewusstes (Beispiel: den Putter küssen) Mein Start: Ich positioniere meine Füsse möglichst immer genau gleich zum Korb.

In den 5 Jahren habe ich nur einmal diese theoretischen Überlegungen verlassen. Es ging tüchtig in  Hosen und nicht in den Korb. Etwa nach 2 Monaten hatte ich zurück gefunden.
Das Wichtigse zum Schluss. Der Wunsch die Scheibe in den Korb zu legen muss übermächtig sein, und die folgende Ausführungen entschlossen und ohne Zögern.
An schlechten Tagen nicht mit dem Schicksal hadern, sonder zurückerinnern an die besten Tage und dabei richtig erinnern "ich kann putten!"

Samstag, 22. Oktober 2011

Meine musikalische Welt # 2 / Erste Investitionen

So im Bereich Ende 8. Schuljahr, war der Übergang, da ich mein sauer verdientes Löhnchen nicht mehr in Schusswaffen, sondern zum ersten Mal in eine Schellack - Schallplatte investierte. Unten läuft eine Schwester dieses ersten zerbrechlichen Ding`s.



Wir hatten natürlich noch keinen so moderner Plattenwechselautomat, sondern einen Ding mit einem Pick - up wie eine Keule mit Stahlnadeln zum wechseln. Vermutlich wurden diese Keulen später nicht mehr produziert weil zu viele Ehestreitigkeiten schlagartig damit beendet wurden. Als die erste Platte etwa 5gr leichter war und sich in der Umgebung des Paillard Radio - Phonokombi schwarzer Staub ablagerte, erstand ich die 2. Platte. Damals noch ein sehr rarer Artikel eine der ersten Singel aus Vinyl. Inzwischen posteten meine Brüder einen modenen Plattenspieler, der auch mit 45 und 33 1/3 Touren lief.
Schon bald folgte eine, für den Musikhausbesitzer Schneeberger, nerven -aufreibende Langspielplatten Evaluation. Immer wieder nach der Schule versuchte ich mein Vermögen in eine Langspielplatte anzulegen. Zuletzt blieben lange, sehr lange 2 Stück in der Auswahl. Etwa 1 Monat später erstand ich dieses gute Stück.

 
 Da ich mit Otto Manhart befreundet und dessen Bruder in Langenthal ein Musik und Radiogeschäft betrieb, waren wir Zwei oft nachts um 12 Uhr noch im Geschäft anzutreffen. Mein Stiftenlohn war bescheiden, deswegen musste jeder Kauf gut "überhöhrt" werden.
Gegen ende der Lehre träumte ich von einem eigenen " Musikwerkzeug" und kaufte auf Abzahlung dieses, für Ende 50er Jahre, sehr schön gestaltest Kombi.

Braun SK 4 (Link zu Radiomuseum)


 Schon etwas früher erstand ich für einen Fünfliber eine Gitarre. Der Grund des massiven Preisnachlasses war ein total hochgekrümmter Hals. Zwei Ideen gingen in meinem Kopf herum: Den gekrümmte Gitarrenhals gerade richten und mit einer Manschette aus Alublech verstärken. Als Zweites den Mädchen mit Gesang und Geklimper den Kopf zu verdrehen und beides habe ich zielorientiert verwirklicht.


An solchen Auftritten war Elvis nicht ganz unschuldig. Aber Gott sei dank blieb bei der Gitarre der Hals gerade und bei dem Mädchen nicht.( Beachte Einzahl) Dabei war die Urtelsfähigkeit bei ihr, betreffs meiner " Tätlichkeit," stark Rosa gefärbt.
Später beschränkte sich der Angriff auf die Bevölkerung mit meiner Stimme unterstützt von meinen 6 Saitigen "Waffen", (weitere Gitarren, Ukulele, Banjo und Waschbrett folgten)  auf firmeninterne Anlässe. Ein einziges Mal nahm ich, anlässlich eines volkstümlichen Trachten und Jodlerfest in Ursenbach, an einem JKMI Abend teil und gewann mit meinem Hühnerstall Blues den 1. Rang. Da meines Wissens keine Aufzeichnung von diesem " Werk" vorhanden ist, hier ein ganz neues Remake.


Bei den Musikanlagen tauchte der Begriff HiFi auf. Auch ich ging mit der Zeit und erstand in Zeitabständen noch 2 Braun - Anlagen. Link: Die 1. und Die 2.
Das 1. Lautsprecherpaar, das ich erstand, hängt immer noch in der Stube. Nur die Anlage ist ein japanisches/holländisches  Gemisch.(Marantz, Onkyo, Pioneer und Philips)
Sie steht aber immer noch genau an der selben Stelle an der einst 1946 der Paillard Grammophon - Radio Kombi mit 20 Rappen - Automat von meinem Vater hingestellt wurde. Auf dieser Websites findet man das schöne Stück:http://www.radiomuseum.org/r/paillard_3301g.html