Dienstag, 2. März 2010

" Gedanken zum alten Tag" ( Aus grauer Vorzeit) Der Start eine Serie

22.8.99 Gedanken zum alten Tag Sonderbeilage zum Leuehüsli 
  Als wir heute morgen mit unserem Motorrad unterwegs waren, Richtung Willisau, gingen mir einige nicht besonders positive Gedanken durch den Kopf. Warum will, über die gestern begonne­ne Schweizermeisterschaft im Goldwaschen, kei­ne rechte Freude aufkommen? Am Fehlen von Ogi kann es so wenig liegen, wie an meinem Ausscheiden in der ersten Runde. Beides war ab­solut zu erwarten. Die ganze Atmosphäre war nicht wie in andern Jahren. Vielleicht fehlt uns nur das Feuer der ersten Begeisterung. Oder es liegt an der etwas lockeren Organisation. Eigent­lich hatten wir schon mühe mit dem Anmelden. So was währe vor vier Jahre noch ganz anders gewesen. Als wir auf dem Wettkampfplatz eintrafen war noch alles etwas „schlofsturm“. Wir wurden den Eindruck nicht los dass wir zu früh sind. Also erst mal abwarten bis die Startliste des Frauen­halbfinal angeschlagen ist, um auf der Natur- Tribüne den Platz zu sichern. Mit dem Rucksack auf einer Holzbank in der Höhe von Monikas Startplatz. Beim Zuschauen des Viertelfinal der Herren stieg auch der Grad unserer Nervosität. Die lan­gen Stiefel an den unruhigen Füssen und die sich drehende Pfanne in den zitternden Händen war­tet Monika auf ihren Halbfinal. Doch ich glaube meine Schmetterlinge im Bauch sind noch mun­terer. Endlich kann sie einmarschie­ren; Startnummer fassen; Sandkessel mit Glas­röhrli zum Wasserkü­bel schleppen; Glas­röhrli mit Wasser fül­len; das Ganze weiter schleppen zum Wasch­basin. Nach den ble­chernen Worten aus den Lautsprechern: “Ready go“ kann Mo­nika etwas von der an­gestauter Spannung in Bewegung umwandeln. In ihrer gewohnten ru­hig sicheren Art „sepa­riert“ sie zirka 7 Liter Sand und Kies von 7 klei­nen Goldflitter und das in etwas mehr als neun Minuten. Nach dem Schlangenstehen am Kontrolltisch, Flitter zählen, zitterig unter­schreiben, folgt das ner­vige Warten auf die Re­sultatliste. Als sie hing, folgte nach dem lesen, ein strahlendes Aufat­men;
Monika ist im Final!
Etwas entspannter verfolgen wir den Halbfinal der Herren. Nun ist essen und eine Telefonrunde angesagt. Mit Hilfe des Handy versammeln wir die Fangemeinde: Gross- Pflege- und andere Kinder sollten zur Verschönerung des Tages beim Damenfinal dabei sein. Das Essen besor­gen wir im Städtli. Nach einem Preis und Menü Vergleich entschliessen wir uns für einen Sied­fleischsalat mit allem drum und dran. Wir warte­ten so lang wie er gut war. Rate mal, das Schlüs­selwort heist „sehr“.Zurück am Waschplatz be­gann das Spiel „JEDESTO“, das wir schon seit gestern spielten, von neuem. Die Regeln sind sehr einfach „je“ näher der Wettkampf „desto“nervöser muss man werden. Bald war Monika`s Fangemeinde versammelt und die Gummistiefel eine Runde zu früh an den Füsse. Irritiert durch Stettler`s Wettkampfphilosophie war Monika zuerst verunsichert. Meine dummen Sprüche vor laufender TV-Kamera: „frühzeitig Schweizermeisterin aufnehmen“ und so, oder: „ich durfte der Schweizermeisterin die Stiefel waschen“, brachten Monika Bonuspunkte fürs JEDESTO-Spiel. Um den (die) geneigte (n) Leser- (in) nicht län­ger auf die Folter zu spannen : Final - 8 Minuten 40 Sekunde - 11 Flit­ter - Monika = Schweizermeisterin 1999 und damit in diesem Jahrtausend nicht mehr zu schla­gen. Diese Auflistung der Ereignisse ist so ziemlich das Gegen­teil von dem was bei uns für den Rest des Tages ablief. Jedes Detail wurde immer wieder beredet: Wie und warum und wo­durch es so kam wie es eben kam. Am Abend spät kam es mir so vor, wie wenn wir diesen Tag durch ständiges Wiederho­len, für immer im Hirn verankern müssten. So wie früher in der Schule das Gedicht „Die Bürg­schaft“ von Schiller.
Scharf Beobachtet

Beim Lädeli - Ent­schuldigung - Shop- sah ich ein interessantes Nummernschild an einem österrei­chischen Wa­gen. W – YUKON XXS   Später beobachtete ich den Besitzer des Wagens beim Teamwettkampf. Er sass im Grass und wartet auf seinen Einsatz. Nun holt er seine Lesebrille hervor und putzt sie - versorgt sie im Etui- holt sie hervor - setzt sie auf - versorgt sie - holt sie wieder hervor - putzt sie - setzt sie auf - versorgt sie im Etui und versorgt das Etui in der Brusttasche vom T-Shirt, und das immer und im­mer wieder, bis die Erkenntnis, durch den dich­ten Nebel aus lauter Nervosität, zu seinem Hirn durchdrang: dass T-Shirts keine Brusttaschen haben. Dieser Mann hätte bei einem JEDESTO - Wettbewerb glatt den ersten Preis gewonnen.
Der Nachwuchs war auch schon recht tüchtig und hat tolle Brocken ausgewaschen leider fehlt ihm noch die Goldbroce um die Dinger anzuma­len.
Das Letzte
Nicht nur Indianer kennen keine Schmerzen, sondern auch Jurymitglieder an Goldwaschmei­sterschaften. Wie aus schlecht unterrichteten Kreisen bekannt wurde, konsultierte ein Mitglied erst nach Sonnenuntergang heimlich einen Arzt. Er hatte beim demonstrieren der neuen „Röhr­chen-in-die-Pfanne-Hände-weg-Regel“ den Arm ausgekugelt.

Diese Gedanken stammen vom Ehemann der neuen Schweizermeisterin: Heinz "langarm" Leu. ( langarm wurde in der Neuzeit eingefügt) So das war nun wirklich das Allerletzte.